OMAS GEGEN RECHTS Berlin  /  Deutschland-Bündnis

Robert Habeck hat unsere volle Solidarität

Gemeinsamer Brief aller Regionalgruppen der OMAS GEGEN RECHTS im Deutschland-Bündnis an Minister Robert Habeck:

Sehr geehrter Minister Habeck,
wir OMAS GEGEN RECHTS sind entsetzt über den Angriff auf die Fähre, mit der Sie von der Hallig Hooge auf das Festland zurückkehren wollten. Sie haben unseren Respekt, dass Sie den Protestierenden ein Gesprächsangebot gemacht haben. Aber mit einem aufgebrachten Mob, der Feuerwerkskörper wirft und versucht die Fähre zu stürmen, ist es leider nicht möglich, sinnvoll zu kommunizieren.
Natürlich darf in dieser Demokratie jede/r für seine Anliegen demonstrieren – und dafür setzen wir uns auch ein – aber eine Aktion, bei der Menschen bedroht werden, ist kein legitimer Protest mehr.
Wir teilen Ihre Beunruhigung über das gesellschaftliche Klima in Deutschland und die aufgeheizte Stimmung im Land.
Zudem beobachten wir in den letzten Jahren immer mehr, dass legitime Proteste von rechtsextremen Gruppen vereinnahmt werden, denen es nicht um die eigentlichen Anliegen geht, sondern nur darum Aufruhr zu provozieren.
Dem stellen wir OMAS GEGEN RECHTS uns bundesweit entgegen und setzen uns für eine offene, vielfältige und tolerante Gesellschaft ein.
Wir verurteilen den Angriff auf die Fähre, auf der Sie unterwegs waren, aufs Schärfste und möchten Ihnen unsere Solidarität aussprechen.

Mit solidarischen Grüßen

OMAS GEGEGN RECHTS Deutschland-Bündnis für alle Regionalgruppen

Mahnwache gegen Antisemitismus und Rassismus

Seit die Terror-Organisation Hamas am 7. Oktober mehr als 1200 Menschen brutal folterte, vergewaltigte, ermordete und verstümmelte, darunter viele Kinder, Frauen und Shoah-Überlebende, und hunderte Geiseln nahm, erlebt Wochen großer Angst, Sorge und Trauer. Die menschenverachtenden antisemitischen Angriffe bedrohen auch das Leben der Jüdinnen und Juden in Deutschland und der Welt. Jede Sicherheit ist verloren.

In der Nacht vom 17./18. Oktober wurde die Synagoge der Kahal Adass Jisroel e.V. in der Brunnenstraße mit einem Brandanschlag attackiert. Sofort initiierte Kamil Majchrzak, Vertreter des Polnischen Verbands Ehemaliger Politischer Häftlinge der NS-Gefängnisse und Konzentrationslager (zunächst tägliche) Mahnwachen gegen Antisemitismus. Der 7. Oktober ist aber nicht vorbei.

Deshalb werden die Mahnwachen nun an jedem 7. Tag des Monats fortgeführt, um an die Opfer des Massakers vom 7. Oktober zu erinnern. Die OMAS GEGEN RECHTS Berlin (Deutschlandbündnis) unterstützen diese Mahnwachen. Wir fordern die Freilassung aller verschleppten Geiseln und wehren uns gegen jeden Antisemitismus und Rassismus. Denn dieser bedroht nicht nur Jüdinnen und Juden und die Angehörigen anderer Minderheiten. Antisemitismus und Rassismus untergraben unsere Demokratie und den Zusammenhalt in Europa!

Am 7. Dezember 2023, ab 18 Uhr sprechen bei der Mahnwache gegen Antisemitismus (Brunnenstr. 176/Ecke Veteranenstr. 28) u.a.:

İsmet Tekin, Überlebender des antisemitischen und rassistischen Anschlags auf die Synagoge und den Kiez-Döner von Halle vom Oktober 2019, Frühstückscafé Tekiez – Raum des Erinnerns und der Solidarität,

Kamil Majchrzak, Initiator der Mahnwachen gegen Antisemitismus, Vertreter des Polnischen Verbands Ehemaliger Politischer Häftlinge der NS-Gefängnisse und Konzentrationslager

NN: wird aus Sicherheitsgründen später bekannt gegeben.

Kommt vorbei, damit wir viele sind!

Wir vergessen euch nicht!

Eine kleine, aber sehr eindrucksvolle Demonstration für die von der Hamas entführten Kinder zog heute von der Schumannstraße aus durch Berlin. Voran leere Kinderwagen. Alle Kinder sind gleich – warum sind unsere Kinder Geiseln?, skandierten ca. 70 schwarz gekleidete TeilnehmerInnen, darunter auch ein paar solidarische OMAS. Bei der ersten Zwischenkundgebung am Unicef-Büro, das in der ehemaligen Geburtshilfe-Klinik des renommierten jüdischen Gynäkologen Paul Ferdinand Strassmann untergebracht ist, wurden Namen und Alter der verschleppten Kinder verlesen. Es ist auch ein noch namenloses Baby darunter. Am Denkmal in der Georgenstraße, das an die Kindertransporte nach England erinnert, forderten die Teilnehmer lautstark immer wieder: Bringt sie jetzt nach Hause! #BringThemHome NOW! Genau.

85 Jahre Reichpogromnacht

Am geschichtsträchtigen Ort wollen wir an die Reichspogromnacht vor 85 Jahren erinnern: 09.11., ab 18:30 Uhr, Große Hamburger Straße 26 (Mitte). Bitte kommt und gedenkt mit uns, damit es nie wieder passiert!

Dort – in der Großen Hamburger Straße 26 – befand sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts das erste Altenheim der Jüdischen Gemeinde zu Berlin; dahinter liegt der erste neuzeitliche jüdische Friedhof, auf dem u. a. Moses Mendelssohn, der Philosoph der Aufklärung, begraben ist. 1942 wurde das Altenheim von der Gestapo zum Deportationssammellager bestimmt. Hier mussten sich die Juden vor der Deportation einfinden, oder sie wurden von der Gestapo dorthin eingeliefert, wenn sie versucht hatten, sich der Deportation zu entziehen. Im Sammellager wurde das Gepäck der Juden durchsucht, und Finanzbeamte erklärten ihnen, dass ihr Vermögen eingezogen wurde. Von hier wurden die Juden dann zu den Deportationsbahnhöfen (Grunewaldrampe) gebracht.

Mutmacher*innen

Es ist zum Verzweifeln. Kaum ein Tag, an dem wir nicht von Naturkatastrophen hören. Sturm, Überschwemmungen, ausgetrocknete Flüsse. In Afghanistan übernehmen die Taliban die Macht.  Corona – Jahre, die wir nicht vergessen werden. Verschwörungsideologen sammeln viel zu viele Leicht-Gläubige ein und feiern sich auf „Spaziergängen“. Russland überfällt die Ukraine. Im Iran stirbt Jina Mahsa Amini. Allen, die sich gegen das Regime dort wehren, droht die Todesstrafe. Und sie wird vollstreckt. Es ist zum Verzweifeln! Die rechtsextreme AfD erzielt erst in Umfragen neue Erfolge und dann auch bei Wahlen.

Am 7. Oktober überfallen Terroristen der Hamas friedliche, tanzende Menschen in Israel. Sie morden. Entführungen, unvorstellbare Grausamkeiten. Die Bilder gehen um die Welt. Auch in Deutschland kleben die kleinen Plakate mit den Gesichtern der Entführten an Hauswänden und Litfasssäulen. Und werden abgerissen. In Neukölln feiern Menschen den Überfall und verteilen Süßigkeiten. Und dann gibt es auch noch einen Brandanschlag auf die Synagoge der jüdischen Gemeinde Kahal Adass Jisroel in der Brunnenstraße. Mitten in Berlin. Es ist zum Verzweifeln!

Kurz darauf stehen Menschen mit Kerzen an der Synagoge, organisieren eine Mahnwache. Es bildet sich eine Nachbarschaftsinitiative. Und es bildet sich eine weitere Initiative, die im Weinbergspark tägliche Mahnwachen organisiert. Sie baut eine Plakatwand und stellt sie auf. Die Entführten bleiben sichtbar. Bring them Home now. Jeden Abend gibt es im Weinbergspark Mahnwachen. Auch im strömenden Regen.

Die Nachbarschaftsinitiative beschließt, die Mahnwache an jedem Freitag im November fortzusetzen. Druckt Plakate, hängt sie auf. Freitags stehen die Initiativen nun zusammen.

Die Gemeinde wird nicht allein gelassen und spürt das. Als heute Eltern mit ihren Kindern vom Gebet kommen, gehen sie durch die Reihen der Menschen, die gekommen sind und viele bedanken sich und lächeln.

Mitten in all dem, was uns Verzweifeln lassen könnte, müssen wir die Mutmacher sehen: Die Nachbarn, die die Initiative ergreifen.

OMA GEGEN RECHTS, sagen wir immer, ist keine Biologie, das ist eine Haltung. Und Nachbarn, das können wir alle sein – egal wie weit wir wohnen.

Danke an alle Mutmacher*innen!

Nachbarschaft

 

 

Vorstellung: Initiative „Mahnwachen gegen Antisemitismus“

In der Nacht vom 17. Oktober wurde ein Brandanschlag auf die Synagoge der Gemeinde Kahal Adass Jisroel e.V. in der Berliner Brunnenstrasse verübt. Zuvor rief die Terror-Organisation Hamas zur Gewalt gegen Jüdinnen und Juden in der Welt auf. Am gleichen Tag organsierten wir eine erste Mahnwache gegen Antisemitismus in der Brunnenstrasse.
Aufgrund der steigenden antisemitischen Vorfälle möchten wir ein dauerhaftes Zeichen setzen und laden hiermit zur Täglichen Mahnwache ein. Diese wird zunächst bis zum 9. November 2023 täglich zwischen 18.00 und 20.00 Uhr in der Brunnenstraße / Ecke Veteranenstraße, 10119 Berlin stattfinden.
„Erst stand ich alleine da, dann kamen weitere hinzu.“

—=== ÜBER DIE INITIATIVE ===—
Mit der Initiative „Mahnwachen gegen Antisemitismus“ möchten wir unsere Solidarität mit allen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern ausdrücken. Wir protestierenden entschlossen gegen jede Form des Antisemitismus wie sie in der Arbeitsdefinition von Antisemitismus von der IHRA angenommen wurde. Wir fordern die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln, die von der Hamas verschleppt worden sind. Wir stellen uns solidarisch mit allen Menschen die von Antisemitismus, Antiziganismus oder Rassismus betroffen sind.
Wir ermutigen die Bürgerinnen und Bürger in anderen Kiezen und Städten in Deutschland und Europa Mahnwachen gegen Antisemitismus zu errichten und sich solidarisch an die Seite der jüdischen Mitbürger zu stellen.
Der Kampf gegen Antisemitismus ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Es ist nicht die Aufgabe der von Antisemitismus, Antizganismus oder Rassismus Betroffenen dagegen aufzustehen – sondern uns allen. Es liegt an uns wie wir das Zusammenleben in unserer divers-kulturellen Stadt-Gesellschaft gestalten. Gestalten wir sie lebenswert und respektvoll. Halten wir als Berlinerinnen und Berliner zusammen gegen politisch, rassisch oder religiös motivierten Hass.
Verstecken wir uns nicht. Zeigen wir unser Gesicht. Lasst uns gemeinsam den Schmerz und die Sprachlosigkeit überwinden angesichts des Hasses, der massiven Desinformation und der Gewaltfantasien gegenüber Juden. Lasst uns solidarisch an der Seite unserer jüdischen Mitbürger, aller von Antisemitismus und Hass betroffenen Menschen und ihren Angehörigen stehen in Berlin und anderswo.
Helfen wir uns gegenseitig unsere Angst zu überwinden, angesichts der Gewalt-Erfahrungen aus den Baseballschläger-Jahren, einer Gewalt begleitet von Angst, die heute erneut ausbricht.
Kurz nachdem die britischen Truppen das KZ Bergen-Belsen befreiten, organsierten die jüdischen Überlebenden dort am 20. April 1945 ein erstes Gedenken für die Ermordeten der Shoah. Sie sangen die Hatikvah. Der Britische Militärrabbiner Leslie Hardman rief dabei im Schmerz „Am Yisrael Chai– the People of Israel live!“
Es darf keine neue Reichspogromnacht geben. Es liegt an uns dies zu verhindern in dem wir das wiedergeborene jüdische Leben schützen, kennenlernen und als Bereicherung annehmen. Lasst uns für unsere plurale Gesellschaft gemeinsam einstehen.
Mit unserer Solidaritätsaktion möchten wir auch auf das Schicksal der von der Hamas aus Israel entführten Geiseln aufmerksam machen. Bring them back NOW!
Am Israel Chai!
Am 7. Oktober 2023 wurden zahlreiche Jüdinnen und Juden, Kinder, Frauen, ganze Familien sowie hochbetagte Überlebende der Shoah Opfer Ziel eines antisemitischen Terror-Angriffs der Hamas und des Islamischen Jihad auf Israel. Bei dem Pogrom wurden auch zahlreiche Wanderarbeiterinnen aus Thailand und Nepal sowie Staatsangehörige aus der ganzen Welt ermordet.
Mindestens 220 Menschen, darunter vielfach bei dem Pogrom Verletze, namentlich Frauen, ältere Menschen, die ärztlicher Hilfe benötigen sowie unbegleitete Kinder und Babies wurden von den palästinensischen Terroristen entführt und teilweise als Trophäe einer jubelnden Menge durch die Straßen in Gaza vorgeführt. Die Angehörigen in der ganzen Welt werden gezielt terrorisiert indem man sie im ungewissen lässt über deren Verbleib.
Mindestens 1400 mehrheitlich Zivilisten wurden am Morgen des Schabbat brutal ermordet, vergewaltigt, verbrannt und verstümmelt, ihre Leichen geschändet. Dabei handelt es sich um den größten Massenmord an Jüdinnen und Juden nach Ende des Holocaust


https://www.facebook.com/mahnwachen.gegen.antisemitismus

Die OMAS GEGEN RECHTS unterstützen die Initiative und teilen hier ihren Text. Bitte kommt vorbei und unterstützt dieses Zeichen von Solidarität.

Weil es notwendig ist, und weil es uns wichtig ist!

MahnwacheWeil es notwendig ist und weil es uns wichtig ist nehmen wir an Mahnwachen teil. So waren wir auch am Freitag erneut bei der Mahnwache bei der Synagoge in der Brunnenstraße, an der es einen Anschlag gab. Kerzen und Blumen und Schilder zeugen von der Solidarität der Kiezbewohner*innen.

Die Mahnwachen werden voraussichtlich fortgesetzt.

Wir erinnern und mahnen

„Der Anschlag in Halle (Saale) am 9. Oktober 2019 war der Versuch eines Massenmordes an Juden an Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag. Zuvor hatte der rechtsextreme Täter Stephan Balliet (B.) Datum, Ziel und die antisemitischen Motive seines Anschlags im Internet bekanntgegeben. Er versuchte mit Waffengewalt in die Synagoge im Paulusviertel einzudringen, um dort versammelte Menschen zu töten, jedoch erfolglos. Danach erschoss er vor dem Gebäude die Passantin Jana Lange und im Imbiss „Kiez-Döner“ den Gast Kevin Schwarze. Auf seiner Flucht versuchte er, weitere Personen zu erschießen, und verletzte zwei. Den Tatverlauf übertrug er per Helmkamera als Livestream. B. wurde am selben Tag gefasst und war geständig. Er wurde am 21. Dezember 2020 vom Oberlandesgericht Naumburg unter anderem wegen zweier Morde und 68 Mordversuchen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.“(Wikipedia)

Die, die den Hass sähen, die sind noch da. Wir sehen und erleben sie bei vielen unserer Gegenproteste. Sie bereiten vor, was einzelne ausführen. Noch immer steht der Hassprediger Sven Liebich auf dem Hallenser Marktplatz – obwohl er inzwischen mehrfach verurteilt wurde. Die Mühlen der Justiz mahlen langsam.

Gestern in Blankenburg – auf einer Veranstaltung der #noAfD wurden wieder antismitische Codes beutzt – zum Beispiel der von den „Strippenziehern“.

Unser Erinnern soll auch eine Mahnung sein: Wir müssen aufmerksam bleiben und uns überall und immer wieder gegen Antisemitismus und Hass engagieren.