OMAS GEGEN RECHTS Berlin  /  Deutschland-Bündnis

Und das hat niemand gesehen?

Seit dem 18. Oktober 1941 bis fast zum Kriegsende wurden immer wieder jüdische Erwachsene und
Kinder vom Gleis 17 des Bahnhofs Grunewald aus in die Ghettos nach Lodz und Riga und in die
Vernichtungslager Auschwitz und Theresienstadt transportiert. Allein in den letzten Oktobertagen
1941 gingen vier Züge mit über 4000 Menschen ab! Zum Bahnhof wurden sie von den Sammelstellen
in der Levetzowstraße und vom jüdischen Altersheim in Mitte durch die Straßen Berlins getrieben.
Und das hat niemand gesehen?
Wir OMAS GEGEN RECHTS BERLIN sind die Kinder und Enkelinnen der Generation, die damals in
weiten Teilen weggeschaut und nichts gesagt hat. Aufgewachsen mit dem Schweigen der Eltern-
Generation empfinden wir die Verpflichtung an die Gräueltaten der Nazi-Zeit zu erinnern und uns heute
entschieden gegen jede Form des Antisemitismus einzusetzen.
An der diesjährigen Gedenkveranstaltung am Gleis 17 können coronabedingt nur wenige geladene
Gäste teilnehmen. Es gibt jedoch einen livestream am 18.10.2020 ab 12.00 Uhr unter

https:// www.orte-dererinnerung.de/veranstaltung/gedenken-gleis-17-2020/ oder

https://www.stiftung-denkmal.de/aktuelles/abgeholt-gedenken-an-den-beginn-der-
nationalsoziualistischen-deportationen-von-juden -aus-berlin-vor-79-jahren/

Frida

OMAS GEGEN RECHTS - Stolpersteiene putzen

Stolpersteine putzen gegen das Vergessen!

Der morgige BVG-Streik in Berlin ist m.E. kein Grund, dass OMAS zuhause bleiben müssen.

Die Schüsse auf die Synagogentür in Halle waren so aufrüttelnd – wir sollten zum Jahrestag alle ein Zeichen setzen; so, wie wir es jährlich am 09. November tun. Stolpersteine putzen gegen das Vergessen!

Auf der Liste der Stolpersteine in Berlin sind die Adressen (Name, Straße mit Hausnummer) jedem Bezirk zugeordnet. Jede von uns findet in der Nebenstraße, um die Ecke, oft auch vor der Haustür oxydierte Stolpersteine, die geputzt werden müssen.

Dazu braucht man/frau nur ein Gemisch aus Wasser, Essig und etwas Salz; außerdem einen Putzlappen und ein weiches Tuch zum Nachpolieren. Um die Umwelt zu schonen: kein Metallputzmittel.

Beim Stolpersteine putzen ergeben sich oft interessante Gespräche mit Passanten, auch mit Jugendlichen.

 

Wieviele Stolpersteine hätten geprägt und verlegt werden müssen, wenn die Eingangstür nicht so stabil gewesen wäre?

Gruß zum Abend und zum Nachdenken – Christine

Strandbad Plötzensee

Plötzensee: Strandbad ohne Nazis

Von ihrem Hausrecht Gebrauch gemacht und den selbsternannten „Volkslehrer“ Nikolai Nerling rausgeschmissen haben sie, nachdem der in der Strandbar gegen Juden und Ausländer zu pöbeln begonnen und den Holocaust geleugnet hatte.

Eine kleine Gesandtschaft der Berliner Initiative OMAS GEGEN RECHTS war heute dort, wärmte sich in wirklich netter Runde am Lagerfeuer und sicherte dem Betreiber und seinen Mitarbeiter*innen Solidarität zu.

Gedenken in Plötzensee

Die Historikerin, die einige Worte zur Einstimmung auf den Besuch der Gedenkstätte sprach, war sichtlich erfreut über unser Kommen. Zunehmend häufig, so sagte sie anschließend, kämen nämlich auch Nazis in diese und andere Gedenkstätten, die provozierten, und zwar rhetorisch geschult: Sie äußern sich verfassungsfeindlich, ohne strafrechtlich relevante Formulierungen zu verwenden.

OMAS GEGEN RECHTS und ihre Bündnispartner*innen werden gebraucht!

Wir legten zwei Blumensträuße nieder.

Auch eine OMA GEGEN RECHTS aus Verden bei Bremen war dabei.

     

Mahnwache für Moria

Protest in der Sonne

Der letzte Sommertag strahlte uns an, alle, die an der zweiten Mahnwache für Moria-BewohnerInnen am 23. September von 11-12 Uhr teilnahmen. Warum schon wieder eine Mahnwache?

Der Grund war, dass wir uns mit den österreichischen OMAs solidarisieren wollten. Die haben es noch etwas schwerer mit ihrer Regierung als wir mit unserer, weil Kanzler Kurtz und Konsorten sich standhaft weigern, auch nur einen Flüchtling zusätzlich ins Land zu lassen. Österreich gehört zu jenen Staaten in der EU, die sich einer weiteren Aufnahme von Flüchtlingen verweigern und damit das Elend in Moria und den anderen griechischen Inseln verstetigen. Weil die EU verantwortlich ist, haben wir vor der Vertretung der Europäischen Kommission Unter den Linden mit Transparenten und Plakaten demonstriert.

Immerhin waren wir 15 Frauen, deren Empörung so weit reichte, dass sie – an den Stellen, wohin der Schatten nicht mehr reichte – in der glühenden Sonne standen. Viele PassantInnen waren desinteressiert, manche haben uns ermutigt. Ein junger Mann „mit Migrationshintergrund“ war stolz, als er sich mit uns und unserem Transparent fotografieren ließ.

Hilde

OMAS GEGEN RECHTS BERLIN - Wir haben Platz

MENSCHEN AUS MORIA AUFNEHMEN – WIR HABEN PLATZ! Mahnwache an der Weltzeituhr

Demonstrieren kann Freude machen, besonders dann, wenn es so viel Zuspruch gibt wie heute.  Wir OMAS GEGEN RECHTS legten heute eine Extra-Mahnwache unter der Weltzeituhr am Alexanderplatz ein.

Unter dem Motto „MENSCHEN AUS MORIA AUFNEHMEN – WIR HABEN PLATZ“ wollten wir auf unser Anliegen aufmerksam machen. Die Resonanz war erfreulich positiv und macht Mut.  Viele Passanten äusserten ihre Zustimmung duch Bravorufe oder „Richtig so“ oder hielten ihre Daumen hoch. Junge Leute baten um Erlaubnis zu fotografieren,  weil sie die Fotos posten und so „Werbung“ machen wollten. Für uns war die große Zustimmung Ansporn für nächste Aktionen, z.b. für die Teilnahme an der Seebrücke-Demo am Sonntag.

Noch einmal: MENSCHEN AUS MORIA AUFNEHMEN – WIR HABEN PLATZ!

Doris

Antifa-Fahrradkorso des VVN-BdA

Etwa 50 politisch Engagierte verschiedener Aktionsbündnisse und Vereine radelten am 13. September 2020 von der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik zum Rosa-Luxemburg-Platz. Die Stimmung war gut, nicht ausgelassen, aber optimistisch, solidarisch und kämpferisch. Mit Kindern im Fahrradanhänger bis hin zu Senior*innen bildeten wir ein breites Altersspektrum ab und nahmen nicht den kürzesten, sondern in jeder Hinsicht etwas längeren, geschichtsträchtigen Weg. Unterwegs machten wir mit kleinen Kundgebungen Halt an zahlreichen Orten, die zum Gedenken und Mahnen einerseits sowie zum Protestieren andererseits auffordern. Die Wirkung wurde nicht verfehlt, Anwohner*innen öffneten ihre Fenster, lauschten und winkten.

Einige Stationen:

Gleich zu Beginn gedachten wir auf dem Gelände der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik der Opfer der Euthanasie.

Wir erinnerten dann an den Untergrund-Treffpunkt der Sozialistischen Arbeiterpartei vor dem ehemaligen Wohnhaus von Walter Kluge.

Am Nachtigalplatz ging unsere Forderung nach neuen Namen für einige der Straßen im Afrikanischen Viertel über in den Protest gegen Anwohner*innen, die deren jetzige Benennung nach ehemaligen Kolonialherren beibehalten wollen.

Vor den Pharussälen in der Müllerstraße ließen wir die Musik der Swing-Jugend erklingen.

Nahe der Druckerei der Wochenzeitung der KDW – kein Kaufhaus, sondern pseudodemokratische Demokratiefeinde namens Kommunikationsstelle Demokratischer Widerstand – erfuhren Anwohner*innen von unserer gegnerischen Meinung.

Der Berliner VVN-BdA organisiert jedes Jahr am zweiten Sonntag im September einen antifaschistischen Fahrradkorso.

Es ist eine gute Methode, die Menschen der Stadt mit wichtigen Inhalten zu konfrontieren: Wir erreichen auch jene, die zu Demonstrationen und Kundgebungen nicht gehen. Wir kommen quasi zu ihnen nach Hause.

Im nächsten Jahr mieten sich Frauen der Berliner Initiative OMAS GEGEN RECHTS ein Gruppenfahrrad – meist Bierbike genannt, damit auch jene teilnehmen können, die nicht mehr so sportlich sind?

Mir dämmert es…

Bild

…an der Baumgruppe in der Hasenheide fand ich die Tuba nicht. Ich erfuhr: Sie musste umziehen, mit allen Begleiter*innen. Die beiden Polizeiautos, über die ich beinahe gestolpert war, als ich den Park betreten hatte, hatten die Musik verjagt. Tuba darf man in der Hasenheide nicht spielen. Stört es die Hasen? Die antifaschistische Chorprobe mit Tuba zog deshalb um, auf das Tempelhofer Feld. Ich trabte (langsam) hinterher. Mein Schrittziel habe ich heute erreicht und ich kann nur sagen: Morgen ab 15:00 Uhr die

Enteignungs-Oper „Grunewalddämmerung“

auf dem Johannaplatz

wird das Kunstereignis des Jahres und zudem der Beginn einer neuen Gesellschaftsordnung, sofort nachdem der Kapitalismus untergegangen ist. 

Wo eine Villa ist, ist auch ein Weg. Nach dem Plenum ist vor der Oper.

Vorfreude, schönste Freude – KLICK