OMAS GEGEN RECHTS Berlin  /  Deutschland-Bündnis

Große Mahnwache am Bebelplatz

Am 7. Oktober ist es ein Jahr her, dass die Hamas viele unschuldige Menschen – Kinder, Frauen und Männer – als Geiseln genommen, vergewaltigt, gequält und ermordet hat. Am Bebelplatz findet aus diesem Anlass eine große Mahnwache statt, die wir unterstützen.

Es sprechen: Juliane Wetzel, Antisemitismus-Forscherin und langjähriges Mitglied der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) | Julana Bredtmann, Leiterin des Gedenkstättenreferates in der Stiftung Topographie des Terrors | Seyran Ateş, Frauenrechtlerin, Gründerin und Geschäftsführerin der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee | Heiko Heinisch, Historiker und Islamismusforscher, Wien | Sakine Subaşı-Piltz, Pädagogin und feministische Antirassismus-Forscherin | Alexandra Krioukov, Vorstandsmitglied der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD) | Henri und Lena, Gruppe für Kritik und Psychoanalyse an der Internationalen Psychoanalytischen Universität Berlin (KriPU) | Musik: Yael Gat und das Folkadu Ensemble.

Mahnwachen gegen Antisemitismus

Seit dem 7. Oktober unterstützen wir regelmäßig zwei in Form und Ort unterschiedliche Mahnwachen in Berlin-Mitte:

  1. Die Nachbarschafts-Initiative rund um die am 18. Oktober attackierte Synagoge in der Brunnenstraße schützt das Shabbat-Gebet der @kaj_berlin Kahal Adass Jisroel e.V. Gemeinde, Brunnenstr. 33. Motto: Unser Kiez hält zusammen. In der Regel gibt es auch Gäste mit Rede- und Musikbeiträgen. Die Gemeinde stellt warme Getränke und Gebäck zur Stärkung bereit. Die nächsten Termine sind: 23. Februar, 17:30 Uhr, und 22. März, 18:30 Uhr statt. Die Anfangszeiten hängen vom Sonnenstand ab und variieren daher.
  2. An jedem 7. eines Monats erinnert Kamil Majchrzak, Nachkomme und Mitglied beim Haupt-Vorstand des Polnischen Verbands Ehemaliger Politischer Häftlinge der NS-Gefängnisse und Konzentrationslager mit Mahnwachen an das Schicksal der Geiseln und fordert ihre sofortige Freilassung! Immer neue und interessante Gäste werben durch musikalische Beiträge, Reden, Anekdoten um die Solidarität mit allen jüdischen BürgerInnen und für die Vielfalt jüdischen Lebens. Die nächsten Termine sind: 7. Februar, 7. März, 7. April, immer 18 Uhr am Weinbergspark (Brunnen-/Ecke Veteranenstr.) https://mahnwachen-gegen-antisemitismus.org!

Die OMAS GEGEN RECHTS Berlin (Deutschland-Bündnis) sind nach Möglichkeit bei allen o.g. Mahnwachen dabei. Kommt rum!

Mahnwache – drei Monate nach dem Massaker

Jeden 7. Tag eines Monats erinnern wir an das Pogrom, das die Hamas am 7. Oktober in Israel verübt hat.

Am 7. Januar 2024 plädierte zunächst Pasha Lubarski, Vorsitzender der Kahal Adass Jisroel-Gemeinde, für die Vielfalt jüdischen Lebens: „Unser Zusammenleben in Berlin, in unserem Kiez, muss von Respekt und Verständnis geprägt sein. Es muss ein Ort sein, an dem Muslime, Christen, Juden und Menschen aller Glaubensrichtungen und Überzeugung Seite an Seite leben können.“ Sharon Adler, Publizistin und Vorsitzende der Stiftung ZURÜCKGEBEN – Stiftung zur Förderung jüdischer Frauen in Kunst und Wissenschaft führte das unendliche Leid gerade der Frauen bewegend vor Augen und beklagte das dröhnende Schweigen der nationalen wie internationalen Frauenorganisationen: „Auf AVIVA-Berlin veröffentlichen wir seit vielen Jahren die Aktionen rund um den Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Wir fragten nach: Sind die Vergewaltigungen israelischer Frauen und Mädchen in irgendeiner Weise Teil der Kampagnen im Jahr 2023? Oder setzt sich das Schweigen in ein Verschweigen fort? Die Auslese: Ernüchternd. Solidarität und Empathie mit den Opfern sexualisierter Gewalt vom 7. Oktober? Fehlanzeige. Me too – unless you are a Jew! Zum ‚Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen‘ fordern die Organisationen zwar die konsequente Verurteilung von sexualisierter Gewalt, erwähnen aber die Opfer in Israel mit keinem Wort.“ Rabbiner Dovid Roberts von der Kahal Adass Jisroel e.V. Gemeinde sprach ein Gebet für die Opfer der Massaker und die sich im Einsatz zur Verteidigung Israels befindenden Soldaten. Der hebräische Gesang des Gebetes, der durch die Straßen halte, war dabei besonders bewegend. Der laut vorgetragene Psalm war so auch ein Zeichen der Wiedergeburt des jüdischen Lebens in Berlin. Dr. Enrico Heitzer, Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, erzählte, wieviel Ressentiment er durch people of colour seit dem 7.10. erlebt hat – auch wenn er die Empathielosigkeit keinesfalls nur auf diese Gruppe begrenzt sehen oder als importierten Antisemitismus verstanden wissen wollte. Paul Geigerzähler trotzte mit Geige den Minusgraden und sang Lieder von Erich Mühsam.

Wir fordern, dass die Geiseln endlich freigelassen werden. Wir mahnen: Nie wieder ist jetzt.

Fotos: (von links nach rechts) Pasha Lubarski, Gemeinde-Vorstand, Kamil Majchrzak, Initiator der Mahnwachen gegen Antisemitismus, und Rabbiner Dovid Roberts.

 

Mahnwache gegen Antisemitismus und Rassismus

Seit die Terror-Organisation Hamas am 7. Oktober mehr als 1200 Menschen brutal folterte, vergewaltigte, ermordete und verstümmelte, darunter viele Kinder, Frauen und Shoah-Überlebende, und hunderte Geiseln nahm, erlebt Wochen großer Angst, Sorge und Trauer. Die menschenverachtenden antisemitischen Angriffe bedrohen auch das Leben der Jüdinnen und Juden in Deutschland und der Welt. Jede Sicherheit ist verloren.

In der Nacht vom 17./18. Oktober wurde die Synagoge der Kahal Adass Jisroel e.V. in der Brunnenstraße mit einem Brandanschlag attackiert. Sofort initiierte Kamil Majchrzak, Vertreter des Polnischen Verbands Ehemaliger Politischer Häftlinge der NS-Gefängnisse und Konzentrationslager (zunächst tägliche) Mahnwachen gegen Antisemitismus. Der 7. Oktober ist aber nicht vorbei.

Deshalb werden die Mahnwachen nun an jedem 7. Tag des Monats fortgeführt, um an die Opfer des Massakers vom 7. Oktober zu erinnern. Die OMAS GEGEN RECHTS Berlin (Deutschlandbündnis) unterstützen diese Mahnwachen. Wir fordern die Freilassung aller verschleppten Geiseln und wehren uns gegen jeden Antisemitismus und Rassismus. Denn dieser bedroht nicht nur Jüdinnen und Juden und die Angehörigen anderer Minderheiten. Antisemitismus und Rassismus untergraben unsere Demokratie und den Zusammenhalt in Europa!

Am 7. Dezember 2023, ab 18 Uhr sprechen bei der Mahnwache gegen Antisemitismus (Brunnenstr. 176/Ecke Veteranenstr. 28) u.a.:

İsmet Tekin, Überlebender des antisemitischen und rassistischen Anschlags auf die Synagoge und den Kiez-Döner von Halle vom Oktober 2019, Frühstückscafé Tekiez – Raum des Erinnerns und der Solidarität,

Kamil Majchrzak, Initiator der Mahnwachen gegen Antisemitismus, Vertreter des Polnischen Verbands Ehemaliger Politischer Häftlinge der NS-Gefängnisse und Konzentrationslager

NN: wird aus Sicherheitsgründen später bekannt gegeben.

Kommt vorbei, damit wir viele sind!

Weil es notwendig ist, und weil es uns wichtig ist!

MahnwacheWeil es notwendig ist und weil es uns wichtig ist nehmen wir an Mahnwachen teil. So waren wir auch am Freitag erneut bei der Mahnwache bei der Synagoge in der Brunnenstraße, an der es einen Anschlag gab. Kerzen und Blumen und Schilder zeugen von der Solidarität der Kiezbewohner*innen.

Die Mahnwachen werden voraussichtlich fortgesetzt.

Wohnen ist ein Menschenrecht!

#b3101und #b0102

Vor dem Roten Rathaus findet gegenwärtig (und zwar die ganze Nacht über!) die 5. Wintermahnwache gegen Obdachlosigkeit und Zwangsräumungen statt. Organisiert von unseren Freund*innen  aus dem „Bündnis gemeinsam gegen Obdachlosigkeit und Zwangsräumungen“. Aktivist*innen aus der ganzen Bundesrepublik sind angereist. Siehe auch die Presseerklärung auf unserer Webseite. Heute gab es schon heftigen Sturm und Regen in Berlin, als sollte uns allen bewiesen werden, dass ohne ein Obdach keine normale Teilhabe am Leben möglich ist. Wohnen ist ein Menschenrecht! (Danke für die Fotos an J.K.)

Tag der Menschenrechte – Mahnwache am Camp vor der Zentrale der Grünen

Mit einer kleinen Mahnwache unterstützten wir die Iraner*innen vor der Zentrale der Grünen. Es ist kalt, aber sie zelten dort seit Wochen, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen.

Sie fordern weitere diplomatische Schritte der deutschen Regierung gegenüber dem verbrecherischen Regime im Iran. Die EU-Sanktionen gehen ihnen nicht weit genug.

Auch wir sagen: Die Menschenrechtsverletzungen im Iran, die Morde, die das Regime sogar an Kindern begeht, müssen anders sanktioniert werden.